Die harte Arbeit im Garten der letzten Monate macht sich wirklich bezahlt. Wir gehen nicht mehr zum einkaufen sondern hinters Haus :-) Es ist wirklich der Hammer und so super lecker. Schön wenn man seine Früchte ernten kann.
Kurzes Update
Die harte Arbeit im Garten der letzten Monate macht sich wirklich bezahlt. Wir gehen nicht mehr zum einkaufen sondern hinters Haus :-) Es ist wirklich der Hammer und so super lecker. Schön wenn man seine Früchte ernten kann.
Into the wilderness
Am 18.07. gings dann also los. Nach einem schnellen Frühstück im Hotel treffen wir die anderen Tourmitglieder: Thomas und Conny (ein Ehepaar aus Thüringen), Susan und Paul (Vater und Tochter aus der Schweiz - wobei Paul stolze 78 Jahre zählt!!!). Wir beladen den Tourbus mit unseren Rucksäcken, 15 Dosen Bier und 8 Litern Wein (was im nachhinein viel zu wenig war). Los gings ca. 1,5 Stunden zu unserem Startpunkt: Johnson´s Crossing
5 der 8 Teilnehmer sind noch nie vorher Kanu gefahren, also hat alles mit einer allgemeinen Kanueinweisung begonnen. Vorne: Bug, Hinten: Heck, alles klar. Alle Sachen, welche sich im Kanu befinden, müssen jedesmal wieder wasserdicht zugemacht und am Kanu befestigt werden. Wenn das Ganze nämlich mal umkippt fällt alles raus und ist weg (ans umkippen hab ich bisher noch gar nicht gedacht...).
Die Kanus wurden mit unseren Sachen, Säcken mit Zelte, Seile, Tonnen und Boxen mit Essen sowie mit uns beladen. Und rein ins Wasser - Manu saß als Steuermann hinten und ich als Powerfrau vorne.
Damit wir uns gar nicht erst an das schöne Wetter gewöhnen, hat es auch gleich zum regnen angefangen. So paddelten wir dahin - nach 35 km war unser Tagesziel erreicht und wir legten an unserem ersten Camp "100 Mile Landing" an. Hier wohnte um 1914 Joseph Brewer. Nachdem er das Grundstück von dichtem Wald befreit hatte, erbaute er eine Cabin sowie einige Schuppen und Zwinger für seine Fuchs- und Nerzfarm. Mit ihm lebte ab und an ein Trapper namens Jasper Jeoffries, welcher sich aufgrund seiner Selbstdiagnose "Krebs" erschossen hat. Er ist hier begraben, vielleicht auch noch mehr - wir schlafen auf einem Friedhof...
Die Männer (Tobi, Thomas und Manu) waren so heiß auf´s fischen, dass sie gleich wieder mit den Booten raus sind und ihr Glück versuchten. Der Rest der Truppe baute die Zelte auf, sammelte Feuerholz und Simon grub unsere erste - wie nennt man es am besten? "Kackagrube". Das war noch so eine gewöhnungsbedürftige Sache. Kleine Geschäfte wurden irgendwo in den Wald gemacht und für die großen Sachen gab es diese "Kackagrube". Eine große Grube im Wald (meistens mit Flussblick - wenigstens etwas Luxus), ein Spaten diente als "Schlüssel". Also wenn Spaten da = frei, wenn Spaten weg = besetzt. In die Grube machen, Klopapier verbrennen und eine Schaufel Erde drüber - fertig. Ganz so einfach war das manchmal auch nicht, da die Moskitos sofort da waren, sobald man die Hose auch nur auf gemacht hat. Also musste alles schnell gehen. Beim ersten mal hatte glaub ich jeder ein komisches Gefühl.
Themawechsel: Die Herren kamen vom fischen wieder und haben gleich mal vorgeführt, wie so ein Kanu umkippen kann (Tobi war schuld und blieb als einziger trocken). Super, am ersten Tag schon nasse Schuhe, welche am Feuer getrocknet und auch gleich mal angesenkt wurden.
Zum Abendessen gab es Fleisch vom Schwein mit Reis, zu trinken (neben Bier und Wein) Flusswasser. Auch etwas gewöhnungsbedürftig vom Geschmack her. Das Wasser wird am Vorabend abgekocht (damit wir natürlich nicht krank werden) und schmeckt daher ein bissi nach Rauch bzw. für manche nach geräucherter Wurst. Mit einem Teebeutel kann das ganze dann verfeinert werden. Wie gesagt: Back to nature. So werden wir die nächsten 9 Tage am Leben gehalten.
Nach der ersten Nacht hat´s dann auch gleich ins Zelt geregnet, aber Gott sei Dank war nicht allzu viel nass. Es wurde auch eigentlich gar nicht so richtig dunkel. Am Morgen ging´s dann gleich mit Regen und Wind weiter. Super Wetter um den ganzen Tag im Kanu zu sitzen. Wir haben uns die Stimmung aber nicht vermiesen lassen und paddeln tapfer den Teslin River runter - unser heutiges Ziel sind wieder 35 km, dann haben wir schon 70 km geschafft.
Am Nachmittag erreichen wir unser 2. Camp und bereiten das Abendessen zu - Thai Curry. Die Männer sind erst weniger begeistert, da Simon Tofu auspackt - es hat dann aber allen geschmeckt. Da der Abend immer noch windig ist (wenigstens ohne Regen) können die Zelte und nassen Sachen trocknen. Mit Blick auf den Fluss genießen wir das Abendessen und können sogar 2 Cariboos schwimmen, sich waschen oder wohl doch eher vor uns fliehen sehen.
Am nächsten Morgen begrüßt uns doch tatsächlich die Sonne, wir freuen uns, packen wieder alles zusammen, ab in die Kanus und los gehts. Gegen Mittag packen wir die Angeln aus und legen eine lange Fischpause ein. Der einzige der allerdings was fängt ist Thomas. Manu wechselt immer panisch die Haken (er kann einfach nicht verstehen, warum Thomas in 3 Meter Entfernung was fängt und er nicht) und Tobi macht auch noch seine Angel kaputt. Thomas lässt uns aber nicht im Stich und fängt ganze 5 Äschen. Während der Mittagspause ergreifen die Mädels die Möglichkeit, um sich bei Sonnenschein und einer warmen Brise die Haare zu waschen - wer weiß wann das Wetter wieder mal so gut ist und langsam fängt es wirklich zu jucken an unter der Mütze. Thomas, Simon und Conny packen die Gelegenheit beim Schopf und nehmen gleich ein Vollbad.
Am Abend legen wir auf einer bis dato noch unberührten, verwilderten Insel an und richten uns häuslich ein. Zum Abendessen gibt es Steak und natürlich frischen Fisch. Hmmmm. Manu demonstriert die Zubereitung eines bayerischen Steckerlfisches nach alter Biergartentradition und sammelt Bewunderung und Lob für den Geschmack. Selbst für die anwesenden Deutschen-Nicht-Bayern war diese Art der Zubereitung neu. Das nennt man Kulturaustausch :-)
Der 4. Paddeltag beginnt mal wieder mit Regen und wir machen uns startklar. Kanus ausschöpfen, beladen, Regenhose und -jacke an, Mütze auf, Paddel in die Hand und los geht´s. Heute haben wir 50 km vor uns. Am Nachmittag erfreuen wir uns an ein paar Sonnenstrahlen und erreichen dann auch unser Camp außerhalb eines kleinen, alten Dorfes um 1900. Hier hat vor einiger Zeit ein Mann versucht eine Siedlung aufzubauen - 17 mile Landing. Man kann noch 5 eingefallene Hütten sehen und sich vorstellen, wie die Leute hier in der Vergangenheit wohl gelebt haben. Vorallem im Winter bei -40 ° oder noch kälter. Unvorstellbar. Es hat ja dann auch schlussendlich nicht funktioniert.
Die Sonne wird wieder für eine Katzenwäsche ausgenutzt - das Wasser ist wirklich saukalt - wobei Manu ganz tapfer ca. 3,5 Meter schwimmt.
Am nächsten Tag erreichen wir die Flussmündung in den Yukon River - goodbye Teslin River. An der Mündung besichtigen wir die alte Siedlung "Hootalinqua". Um 1890 haben hier einige Goldsucher ihr Camp aufgeschlagen und angefangen Häuser zu bauen. 10 Jahre später wurde eine Post- und Telegraphenstation der North West Mounted Police erbaut - es wurde sogar ein Shop aufgemacht, welcher Rinder und Hunde für Jagd- und Tranportzwecke verkauft hat. Um 1920 standen hier 12 Blockhäuser. Auch Raddampfer, welche auf dem River unterwegs waren, haben hier angelegt. 2008
1898
Nicht weit von Hootalinqua folgt die Insel "Shipyard Island". Hier wurden ab 1913 die Raddampfer repariert und den Winter über auf der Insel gelagert. Für kanadische Verhältnisse ist dies wirkliche Geschichte.
Dieser alte Raddampfer namens "Evelyn" wurde 1908 gebaut und um 1930 stillgelegt.
Durch die Besichtigung von Hootalinqua und Shipyard Island haben wir heute nur 30 km zurückgelegt und lassen uns im nächsten Camp nieder. Wir freuen uns auf das Abendessen - vorallem, weil wir als Dessert Schokopudding geplant hatten. Wie immer werden die Zelte aufgebaut, Feuerholz gesucht und Abendessen zubereitet. Nach dem Essen erklärt sich Corinna bereit, den Schokopudding kräftig zu rühren. Sie hat wirklich kräftig gerührt aber leider ist er dann doch verbrannt und war ungenießbar. Lange Gesichter - aber wir konnten den Pudding nur noch in den Fluss kippen. Getröstet wurden wir mit einem original "Yukon-Tee": dazu braucht man die jungen, hellgrünen Spitzen der Fichte sowie Zweige des Labradortees, ein kleiner Busch der hier in der Wildnis wächst. Alles zusammen in einem Topf mit Wasser aufkochen und vor dem Trinken mit Honig und Zitronensaft abschmecken. Schmeckt beim ersten Versuch ein wenig nach dem Inhalt einer Badewanne mit Erkältungsbad drin - dem Tobi hat´s aber geschmeckt. Er hat gleich 8 Tassen oder so getrunken - wahrscheinlich auch darum, weil das Bier leer war. Ein weiterer Trost waren ein paar Tafeln Schokolade und dann waren alle Happy. Die Nacht war kalt - schätzungsweise 2 ° oder so.
Am 7. Tag, welcher mal wieder mit vielen Wolken, Regen und Wind begann, haben wir mal die Plätze im Kanu getauscht. Das heißt Patty muss lenken - was wir dann auch nach ca. 12 Minuten wieder aufgegeben haben, bevor noch was passiert :-) (Meiner Ansicht nach war der Wind schuld). Nach 45 km haben wir unser Ziel erreicht. Da die Sonne sich doch noch erbarmt hat, haben wir uns mal wieder eine Katzenwäsche gegönnt. Man muss sich nur einreden, dass das nicht duschen gut für die Regeneration der Haut ist und dann ist es gar nicht so schlimm...
Kaum zu glauben, aber wir wurden von der Sonne geweckt. Zur Mittagspause kam dann wieder der gewohnte Regen und wir machten eine Pause zum Fischen am Little Salmon River - war aber nix mit Salmon los. Kein Fisch hat angebissen. Wir haben es dann mit Pilzesuchen probiert und freuen uns am Abend auf eine leckere Pilzsoße. Der Abend ist verregnet und wir versuchen irgendwie die Zelte aufzubauen und unsere nassen Sachen unter unserem Planendach zu trocknen. Es sah aus wie bei den Zigeunern. Nachdem wir uns beim Pilzeputzen nicht nur auf´s putzen konzentriert haben, mussten wir das ganze leckere Essen wegschmeißen. Ein bitterer Pilz mit Lamellen wurde beim Probieren entdeckt und die Testperson Conny musste um ihr Leben fürchten :-) Es ging alles gut, auch wenn wir das zweite Essen mit Tränen in den Augen in den Fluss kippen mussten.
Als Entschädigung schwamm dieser Bär vor uns im Wasser, hat dann aber beim Anmarsch von 5 Kanus doch das Weite gesucht.
Der vorletzte Paddeltag begann mit Sonne, dann Regen und Abends wieder Sonne. Da wir alle etwas müde vom Paddeln waren, sind wir die meiste Zeit als "Flotilla" den Fluss abwärts getrieben. Flotilla heißt: alle halten sich gegenseitig an den Booten fest und nur die äußeren beiden Boote müssen ab und an die Richtung lenken. Gemütlich bei Liedern, Witzen und ein paar Tafeln Schokolade gehts dahin. Bei unserer Mittagspause haben sich wieder ein paar Pilze angeboten und wir starteten Pilzsoße die 2. - diesmal mit mehr Konzentration und Kontrolle ist es dann auch was geworden - Lecker!! Sogar Susanne, die anfangs etwas skeptisch war hat zugelangt.
Am Samstag, 26.07. treten wir unsere letzten 10 km an und erreichen gegen Mittag Carmacks. 300 und mehr Kilometer liegen hinter uns und stolz auf unsere Leistung treten wir mit dem Shuttlebus die Heimreise nach Whitehorse an.
Nach einer ausgiebigen Dusche (mancher musste vielleicht 2x duschen) treffen wir uns am Abend nochmal mit der Gruppe und beenden die Tour mit einem leckeren Essen im Restaurant. Bei Bier und Whiskey haben wir den Abend an der Hotelbar ausklingen lassen und blicken auf aufregende und tolle Tage auf den Kanus zurück.
Die letzten Tage in Whitehorse sind mit shoppen, Essen gehen, einer Radltour und relaxen gefüllt. Am 29.07. treten wir den Flug nach Edmonton an wobei wir uns beim Zwischenstop in Vancouver von Tobi und Corinna verabschieden müssen :-(
Für die nächsten 2 Wochen sind wir nun wieder in Bonnyville und spielen "Urlaubsvertreter" auf der Farm. Dadurch füllen wir unsere Reisekasse ein wenig auf, damit wir noch weitere Territorien Kanadas bereisen können :-)
Prince Rupert - Whitehorse
Ein Wal - wie schön.
Von Skagway nach Whitehorse
Die erste Etappe...

Banff - Prince Rupert
Beim Hiken in Banff
10 Stunden Greyhound fahren von Vancouver bis Port Hardy stehen uns bevor (aber wir haben ja Gott sei Dank unser Essen ;-)
Lunchpause irgendwo auf Vancouver Island.
Angekommen in Port Hardy.
Von Port Hardy nach Prince Rupert
Am nächsten Tag klingelt um 4:30 Uhr der Wecker, um 5:00 Uhr holt uns der Shuttlebus zur Fähre ab, welche dann um 7:30 Uhr in Richtung Prince Rupert ablegt. Diesmal ohne Rückfahrt zum Hostel. Die 15 Stunden auf der Fähre werden durch Wal- und Delphinbeobachtungen abgerundet. So einen Wal zu sehen ist wirklich ein absolutes Highlight. Für uns etwas ganz besonderes, obwohl sie immer weit weg waren und man auch nicht viel gesehen hat, war die Vorstellung, dass da so ein riesiges Tier rumschwimmt einfach super.
In Prince Rupert haben wir dann doch tatsächlich 2 Tage ohne Reisen vor uns und können auch mal AUSSCHLAFEN. Bevor es ab in die Wildnis geht, wollten wir dann auch nochmal Wäsche waschen, was wir lieber nicht gemacht hätten (oder zumindest hätten wir besser die Farben etwas mehr getrennt). Denn nachdem wir unsere roten Handtücher mit Tobis weißen T-Shirts gewaschen haben, waren diese rosa. Mir ist gleich ganz schlecht geworden. Nachdem sie dann aus dem Trockner kamen waren sie auch noch kürzer als vorher. Da war der Tobi etwas sauer und hatte wirklich fast nix mehr zum anziehen - außer Rosa oder Bauchfrei. Großes Ups!! Kann ja mal passieren... Also gings dann am nächsten Tag zum einkaufen. Bevor es am Donnerstagabend um 20 Uhr auf die Fähre in Richtung Alaska ging haben wir uns bei einem Hike auf dem Butsy Rappits Trail etwas die Beine vertreten.
Wandern auf dem Butzy Rappits Trail in Prince Ruppert.