Kurzes Update

Nach unserem super Urlaub haben wir 2 Wochen das Haus sowie die Tiere von Bob & Brenda gehütet, da die Beiden im Urlaub waren. Wir haben gegrillt, waren baden und reiten - das Wetter war traumhaft schön und heiß - daher konnten wir auch wirklich nicht so viel arbeiten :-)



Die harte Arbeit im Garten der letzten Monate macht sich wirklich bezahlt. Wir gehen nicht mehr zum einkaufen sondern hinters Haus :-) Es ist wirklich der Hammer und so super lecker. Schön wenn man seine Früchte ernten kann.


Die letzte Woche haben wir mit sehr viel Eifer die Hochzeit von Cass & Angie (Bob & Brenda´s Sohn) vorbereitet, welche morgen stattfindet. Alle sind aufgeregt und freuen sich auf eine Party, Tanzen und Spaß. Am Sonntag trete ich dann meinen Weg nach British Columbia an und unsere Wege trennen sich für 6 Wochen. Manu bleibt bei Bob und Brenda und wird hier arbeiten. Ich werde auf der Moonadance aushelfen. Traurig sind wir auch ein bissi. Nach 3 Monaten 24 Stunden zusammen wird es nicht grad leicht werden, aber wir werden das Kind schon schaukeln.

Weitere Pläne sind auch schon geschmiedet: vom 04. - 25. November geht´s nach Hawaii. Der zweite Urlaub im Urlaub :-) Wir wollen ja nicht zu viel Geld wieder mit nach Hause bringen.

Da Manu mit dem Blog nicht so vertraut ist, wird sich hier die nächsten Wochen nicht viel tun. Genießt den Rest Eures Sommers und schaut bald mal wieder rein.

Alles Liebe

Into the wilderness

In Whitehorse angekommen müssen wir erstmal ganz schnell was essen gehen. Manu hatte auf sein Frühstück verzichtet und durch die ganze Aktion mit der Fahrt von Skagway nach Whitehorse sind wir alle nicht mehr zum Essen gekommen. Mittlerweile ist es 15:30 Uhr und der liebe Manu wird ungemütlich. Also ab zu Boston Pizza und rein mit dem Essen. Danach wird erst nochmal Wäsche gewaschen - diesmal getrennt - eine Runde geschlafen und letzte Einkäufe erledigt. Um 19:30 Uhr treffen wir uns mit unserem Guide Simon um noch letzte Fragen zu klären und Details zur Tour zu erfahren. Das eigentliche Treffen der Gruppe hat bereits um 14 Uhr stattgefunden und somit haben wir die anderen Teammitglieder noch nicht kennen gelernt. Nach einer Stunde geht dann nochmal der Stress los: wir brauchen noch unsere Fishing-License und Alkohol. Noch fertig packen (wir haben alle jeweils einen großen Dry-Sack bekommen), nochmal eine warme Dusche genießen und schlafen.

Am 18.07. gings dann also los. Nach einem schnellen Frühstück im Hotel treffen wir die anderen Tourmitglieder: Thomas und Conny (ein Ehepaar aus Thüringen), Susan und Paul (Vater und Tochter aus der Schweiz - wobei Paul stolze 78 Jahre zählt!!!). Wir beladen den Tourbus mit unseren Rucksäcken, 15 Dosen Bier und 8 Litern Wein (was im nachhinein viel zu wenig war). Los gings ca. 1,5 Stunden zu unserem Startpunkt: Johnson´s Crossing


5 der 8 Teilnehmer sind noch nie vorher Kanu gefahren, also hat alles mit einer allgemeinen Kanueinweisung begonnen. Vorne: Bug, Hinten: Heck, alles klar. Alle Sachen, welche sich im Kanu befinden, müssen jedesmal wieder wasserdicht zugemacht und am Kanu befestigt werden. Wenn das Ganze nämlich mal umkippt fällt alles raus und ist weg (ans umkippen hab ich bisher noch gar nicht gedacht...).

Die Kanus wurden mit unseren Sachen, Säcken mit Zelte, Seile, Tonnen und Boxen mit Essen sowie mit uns beladen. Und rein ins Wasser - Manu saß als Steuermann hinten und ich als Powerfrau vorne.

Damit wir uns gar nicht erst an das schöne Wetter gewöhnen, hat es auch gleich zum regnen angefangen. So paddelten wir dahin - nach 35 km war unser Tagesziel erreicht und wir legten an unserem ersten Camp "100 Mile Landing" an. Hier wohnte um 1914 Joseph Brewer. Nachdem er das Grundstück von dichtem Wald befreit hatte, erbaute er eine Cabin sowie einige Schuppen und Zwinger für seine Fuchs- und Nerzfarm. Mit ihm lebte ab und an ein Trapper namens Jasper Jeoffries, welcher sich aufgrund seiner Selbstdiagnose "Krebs" erschossen hat. Er ist hier begraben, vielleicht auch noch mehr - wir schlafen auf einem Friedhof...

Die Männer (Tobi, Thomas und Manu) waren so heiß auf´s fischen, dass sie gleich wieder mit den Booten raus sind und ihr Glück versuchten. Der Rest der Truppe baute die Zelte auf, sammelte Feuerholz und Simon grub unsere erste - wie nennt man es am besten? "Kackagrube". Das war noch so eine gewöhnungsbedürftige Sache. Kleine Geschäfte wurden irgendwo in den Wald gemacht und für die großen Sachen gab es diese "Kackagrube". Eine große Grube im Wald (meistens mit Flussblick - wenigstens etwas Luxus), ein Spaten diente als "Schlüssel". Also wenn Spaten da = frei, wenn Spaten weg = besetzt. In die Grube machen, Klopapier verbrennen und eine Schaufel Erde drüber - fertig. Ganz so einfach war das manchmal auch nicht, da die Moskitos sofort da waren, sobald man die Hose auch nur auf gemacht hat. Also musste alles schnell gehen. Beim ersten mal hatte glaub ich jeder ein komisches Gefühl.

Themawechsel: Die Herren kamen vom fischen wieder und haben gleich mal vorgeführt, wie so ein Kanu umkippen kann (Tobi war schuld und blieb als einziger trocken). Super, am ersten Tag schon nasse Schuhe, welche am Feuer getrocknet und auch gleich mal angesenkt wurden.

Zum Abendessen gab es Fleisch vom Schwein mit Reis, zu trinken (neben Bier und Wein) Flusswasser. Auch etwas gewöhnungsbedürftig vom Geschmack her. Das Wasser wird am Vorabend abgekocht (damit wir natürlich nicht krank werden) und schmeckt daher ein bissi nach Rauch bzw. für manche nach geräucherter Wurst. Mit einem Teebeutel kann das ganze dann verfeinert werden. Wie gesagt: Back to nature. So werden wir die nächsten 9 Tage am Leben gehalten.

Nach der ersten Nacht hat´s dann auch gleich ins Zelt geregnet, aber Gott sei Dank war nicht allzu viel nass. Es wurde auch eigentlich gar nicht so richtig dunkel. Am Morgen ging´s dann gleich mit Regen und Wind weiter. Super Wetter um den ganzen Tag im Kanu zu sitzen. Wir haben uns die Stimmung aber nicht vermiesen lassen und paddeln tapfer den Teslin River runter - unser heutiges Ziel sind wieder 35 km, dann haben wir schon 70 km geschafft.

Am Nachmittag erreichen wir unser 2. Camp und bereiten das Abendessen zu - Thai Curry. Die Männer sind erst weniger begeistert, da Simon Tofu auspackt - es hat dann aber allen geschmeckt. Da der Abend immer noch windig ist (wenigstens ohne Regen) können die Zelte und nassen Sachen trocknen. Mit Blick auf den Fluss genießen wir das Abendessen und können sogar 2 Cariboos schwimmen, sich waschen oder wohl doch eher vor uns fliehen sehen.

Am nächsten Morgen begrüßt uns doch tatsächlich die Sonne, wir freuen uns, packen wieder alles zusammen, ab in die Kanus und los gehts. Gegen Mittag packen wir die Angeln aus und legen eine lange Fischpause ein. Der einzige der allerdings was fängt ist Thomas. Manu wechselt immer panisch die Haken (er kann einfach nicht verstehen, warum Thomas in 3 Meter Entfernung was fängt und er nicht) und Tobi macht auch noch seine Angel kaputt. Thomas lässt uns aber nicht im Stich und fängt ganze 5 Äschen. Während der Mittagspause ergreifen die Mädels die Möglichkeit, um sich bei Sonnenschein und einer warmen Brise die Haare zu waschen - wer weiß wann das Wetter wieder mal so gut ist und langsam fängt es wirklich zu jucken an unter der Mütze. Thomas, Simon und Conny packen die Gelegenheit beim Schopf und nehmen gleich ein Vollbad.

Am Abend legen wir auf einer bis dato noch unberührten, verwilderten Insel an und richten uns häuslich ein. Zum Abendessen gibt es Steak und natürlich frischen Fisch. Hmmmm. Manu demonstriert die Zubereitung eines bayerischen Steckerlfisches nach alter Biergartentradition und sammelt Bewunderung und Lob für den Geschmack. Selbst für die anwesenden Deutschen-Nicht-Bayern war diese Art der Zubereitung neu. Das nennt man Kulturaustausch :-)

Der 4. Paddeltag beginnt mal wieder mit Regen und wir machen uns startklar. Kanus ausschöpfen, beladen, Regenhose und -jacke an, Mütze auf, Paddel in die Hand und los geht´s. Heute haben wir 50 km vor uns. Am Nachmittag erfreuen wir uns an ein paar Sonnenstrahlen und erreichen dann auch unser Camp außerhalb eines kleinen, alten Dorfes um 1900. Hier hat vor einiger Zeit ein Mann versucht eine Siedlung aufzubauen - 17 mile Landing. Man kann noch 5 eingefallene Hütten sehen und sich vorstellen, wie die Leute hier in der Vergangenheit wohl gelebt haben. Vorallem im Winter bei -40 ° oder noch kälter. Unvorstellbar. Es hat ja dann auch schlussendlich nicht funktioniert.

Die Sonne wird wieder für eine Katzenwäsche ausgenutzt - das Wasser ist wirklich saukalt - wobei Manu ganz tapfer ca. 3,5 Meter schwimmt.

Am nächsten Tag erreichen wir die Flussmündung in den Yukon River - goodbye Teslin River. An der Mündung besichtigen wir die alte Siedlung "Hootalinqua". Um 1890 haben hier einige Goldsucher ihr Camp aufgeschlagen und angefangen Häuser zu bauen. 10 Jahre später wurde eine Post- und Telegraphenstation der North West Mounted Police erbaut - es wurde sogar ein Shop aufgemacht, welcher Rinder und Hunde für Jagd- und Tranportzwecke verkauft hat. Um 1920 standen hier 12 Blockhäuser. Auch Raddampfer, welche auf dem River unterwegs waren, haben hier angelegt.

2008

1898

Nicht weit von Hootalinqua folgt die Insel "Shipyard Island". Hier wurden ab 1913 die Raddampfer repariert und den Winter über auf der Insel gelagert. Für kanadische Verhältnisse ist dies wirkliche Geschichte.

Dieser alte Raddampfer namens "Evelyn" wurde 1908 gebaut und um 1930 stillgelegt.

Durch die Besichtigung von Hootalinqua und Shipyard Island haben wir heute nur 30 km zurückgelegt und lassen uns im nächsten Camp nieder. Wir freuen uns auf das Abendessen - vorallem, weil wir als Dessert Schokopudding geplant hatten. Wie immer werden die Zelte aufgebaut, Feuerholz gesucht und Abendessen zubereitet. Nach dem Essen erklärt sich Corinna bereit, den Schokopudding kräftig zu rühren. Sie hat wirklich kräftig gerührt aber leider ist er dann doch verbrannt und war ungenießbar. Lange Gesichter - aber wir konnten den Pudding nur noch in den Fluss kippen. Getröstet wurden wir mit einem original "Yukon-Tee": dazu braucht man die jungen, hellgrünen Spitzen der Fichte sowie Zweige des Labradortees, ein kleiner Busch der hier in der Wildnis wächst. Alles zusammen in einem Topf mit Wasser aufkochen und vor dem Trinken mit Honig und Zitronensaft abschmecken. Schmeckt beim ersten Versuch ein wenig nach dem Inhalt einer Badewanne mit Erkältungsbad drin - dem Tobi hat´s aber geschmeckt. Er hat gleich 8 Tassen oder so getrunken - wahrscheinlich auch darum, weil das Bier leer war. Ein weiterer Trost waren ein paar Tafeln Schokolade und dann waren alle Happy. Die Nacht war kalt - schätzungsweise 2 ° oder so.

Am 7. Tag, welcher mal wieder mit vielen Wolken, Regen und Wind begann, haben wir mal die Plätze im Kanu getauscht. Das heißt Patty muss lenken - was wir dann auch nach ca. 12 Minuten wieder aufgegeben haben, bevor noch was passiert :-) (Meiner Ansicht nach war der Wind schuld). Nach 45 km haben wir unser Ziel erreicht. Da die Sonne sich doch noch erbarmt hat, haben wir uns mal wieder eine Katzenwäsche gegönnt. Man muss sich nur einreden, dass das nicht duschen gut für die Regeneration der Haut ist und dann ist es gar nicht so schlimm...

Kaum zu glauben, aber wir wurden von der Sonne geweckt. Zur Mittagspause kam dann wieder der gewohnte Regen und wir machten eine Pause zum Fischen am Little Salmon River - war aber nix mit Salmon los. Kein Fisch hat angebissen. Wir haben es dann mit Pilzesuchen probiert und freuen uns am Abend auf eine leckere Pilzsoße. Der Abend ist verregnet und wir versuchen irgendwie die Zelte aufzubauen und unsere nassen Sachen unter unserem Planendach zu trocknen. Es sah aus wie bei den Zigeunern. Nachdem wir uns beim Pilzeputzen nicht nur auf´s putzen konzentriert haben, mussten wir das ganze leckere Essen wegschmeißen. Ein bitterer Pilz mit Lamellen wurde beim Probieren entdeckt und die Testperson Conny musste um ihr Leben fürchten :-) Es ging alles gut, auch wenn wir das zweite Essen mit Tränen in den Augen in den Fluss kippen mussten.



Als Entschädigung schwamm dieser Bär vor uns im Wasser, hat dann aber beim Anmarsch von 5 Kanus doch das Weite gesucht.

Der vorletzte Paddeltag begann mit Sonne, dann Regen und Abends wieder Sonne. Da wir alle etwas müde vom Paddeln waren, sind wir die meiste Zeit als "Flotilla" den Fluss abwärts getrieben. Flotilla heißt: alle halten sich gegenseitig an den Booten fest und nur die äußeren beiden Boote müssen ab und an die Richtung lenken. Gemütlich bei Liedern, Witzen und ein paar Tafeln Schokolade gehts dahin. Bei unserer Mittagspause haben sich wieder ein paar Pilze angeboten und wir starteten Pilzsoße die 2. - diesmal mit mehr Konzentration und Kontrolle ist es dann auch was geworden - Lecker!! Sogar Susanne, die anfangs etwas skeptisch war hat zugelangt.

Am Samstag, 26.07. treten wir unsere letzten 10 km an und erreichen gegen Mittag Carmacks. 300 und mehr Kilometer liegen hinter uns und stolz auf unsere Leistung treten wir mit dem Shuttlebus die Heimreise nach Whitehorse an.

Nach einer ausgiebigen Dusche (mancher musste vielleicht 2x duschen) treffen wir uns am Abend nochmal mit der Gruppe und beenden die Tour mit einem leckeren Essen im Restaurant. Bei Bier und Whiskey haben wir den Abend an der Hotelbar ausklingen lassen und blicken auf aufregende und tolle Tage auf den Kanus zurück.

Die letzten Tage in Whitehorse sind mit shoppen, Essen gehen, einer Radltour und relaxen gefüllt. Am 29.07. treten wir den Flug nach Edmonton an wobei wir uns beim Zwischenstop in Vancouver von Tobi und Corinna verabschieden müssen :-(


Für die nächsten 2 Wochen sind wir nun wieder in Bonnyville und spielen "Urlaubsvertreter" auf der Farm. Dadurch füllen wir unsere Reisekasse ein wenig auf, damit wir noch weitere Territorien Kanadas bereisen können :-)

Weiter geht´s in Richtung Norden


Prince Rupert - Whitehorse

Von Prince Rupert nach Skagway/Alaska

Die Fähre legt am Donnerstag, den 15.07. in Prince Rupert in Richtung Skagway ab. 38 Stunden, 768 km entlang der Insidepassage der Westküste. Da wir keine Cabin gebucht haben, müssen wir zu allererst ein Lager für die beiden Nächte ausfindig machen. Auf dem Sonnendeck werden wir dann fündig: Unter einem Dach mit Heizelementen stehen Sonnenliegen bereit, welche gleich in Beschlag genommen werden. Sehr gemütlich und durch die Heizelemente über uns auch in der Nacht sehr warm.


Wir lesen, spielen "Stadt, Land, Fluss", schlafen, essen, schlafen, lesen, essen wieder, beobachten Wale und versuchen am Ufer ein paar Tiere zu endecken. So vergeht die Zeit schnell und wir erreichen Skagway am Samstagmorgen um 8 Uhr ohne jeden Plan, wie wir weiter nach Whitehorse kommen sollen.




Das Haus ist glaub ich noch zu verkaufen. Ein bisschen Wald gehört zum Grundstück ;-)

Ein Wal - wie schön.





Kalt war´s da scho mit dem Fahrtwind.

Von Skagway nach Whitehorse

Auf der Fähre hat uns ein lettischer Mitreisende angesprochen, was wir so machen, wo wir hinwollen usw. Er war auf der Suche nach Leuten, die sein Fahrzeug von ? nach Anchorage bringen, da er mit seiner Gruppe (weitere 4 Letten) mit dem Kanu Flussaufwärts bis Anchorage fahren wird. Da er ebenfalls nach Whitehorse fährt um einzukaufen hat er uns angeboten uns mitzunehmen (allerdings hat er nur noch 2 Sitzplätze frei). Nachdem die Fahrt nach Whitehorse mit dem Bus 50$ pro Person und mit dem Zug 120 $ pro Person kostet, nehmen wir dankend an und verabreden uns nach der Ankunft in Skagway auf dem Parkplatz (wir sparen uns ja schließlich schon mindestens 100 $). Sein Auto können wir nicht verfehlen: grüner Bus mit 2 roten Kanus drauf. Alles klar. Wir beschließen also, dass Cör und ich (bewaffnet mit einem Cougarmesser und Bärspray) mit der Gruppe (bestehend aus 3 Männern und 2 Frauen - sonst hätten wir das natürlich nicht gemacht) mitfahren und die Männer fahren mit dem Bus. Wir verabschieden uns von unseren Jungs, der Lette nimmt unsere Rucksäcke entgegen und schickt uns zusammen mit dem Rest der Gruppe in die Stadt mit dem Satz "Let´s meet in front of the post office in 30 minutes". Alles klar. Wir ziehen los. In Town treffen wir wieder auf unsere Jungs - keine Tickets mehr weder für Bus noch Zug available. Wir bewaffnen die beiden mit einem Schild

Whitehorse
we are nice!

und hoffen darauf, dass es nette Touristen gibt welche die beiden mitnehmen. Wir warten alle zusammen noch vor der Post auf die Letten und nach 60 Minuten werde ich dann doch langsam nervös. Die haben bestimmt unsere ganzen Sachen mitgenommen, verkaufen unsere Unterwäsche und freuen sich über unsere gute Campingausrüstung - das hätte grad noch gefehlt. Die anderen waren irgendwie entspannter als ich. Gott sei Dank kam dann der grüne Bus um die Ecke und ich war erleichtert. Anscheinend haben wir dem Letten leid getan oder sowas, auf jeden Fall hat er dann aus einem Rucksack noch eine Art Sitz gebaut und auch noch die Jungs inkl. all unserem Gepäck in den Bus gestopft und los gings Richtung amerikanisch-kanadische Grenze.


Die lettische Gruppe ist schon etwas komisch, aber egal - wir sparen uns ja jetzt schon 200 $. Auf dem Weg den White Pass hinauf erzählt uns der eine ganz beiläufig, dass es an der Grenze etwas länger dauern könnte, da er ein Gewehr dabei hat, welches nicht registriert ist. Ach so, ja dann....

An der Grenze angekommen ist der Grenzbeamte etwas überfordert mit einem Bus mit 5 Letten und 4 Deutschen die nicht zusammen gehören und on top noch ein nicht registriertes Gewehr. Er sammelt unsere Pässe ein und ich sehe uns schon im Flieger zurück nach Deutschland oder zumindest all unsere Sachen auspacken und dann würden die auch noch unseren Alkohol finden - ich werde schon wieder nervös.

Nach 1,5 Stunden oder so können wir dann weiterfahren - ohne auspacken und mit einem registrierten Gewehr (welches er natürlich nur zur selfprotection und zum jagen braucht, sonst hat die Gruppe während der Kanutour nix zu essen - ich hoffe dass das bei unserer Tour anders läuft). Obendrein haben dei Beamten Gott sei Dank nicht bemerkt, dass die Autoregistrierung auch schon abgelaufen war. Nochmal gut gegangen.

Angekommen in Whitehorse werden wir bis zum Hotel gefahren und bezahlen mit 50 $. Super Deal!

Die erste Etappe...

...von Bonnyville nach Prince Rupert.
Die Karte kann durch anklicken vergrößert werden.

Banff - Prince Rupert

Wir sind zu viert!!! Am Sonntag, 06.07. sind wir in Banff angekommen und haben uns mit Cör und Tobi getroffen.

Nach einem Hike durch die Wälder der Rockies haben wir uns am nächsten Tag ein Boot ausgeliehen und den Lake Minnewanka erkundet. Ganz so einfach war das mit dem fischen dann doch nicht. Nachdem wir ca. 103x die Location und 96x den Köder gewechselt haben, hat "Mann" dann doch aufgegeben. Im Supermarkt sind wir fündig geworden und haben es uns trotzdem schmecken lassen.


Ein Tag nach unserem Abenteuer auf dem Lake haben Touristen eine Puma beobachtet, welcher ein Mountainsheep gerissen hat. Das wär was gewesen, wenn wir das gesehen hätten...

Habt ihr gewusst, dass man auf dem Feuer ein Rührei ohne Pfanne machen kann? Man braucht nur ein Stück Alufolie, Eier und ein paar Stecken, die das Ganze dann irgendwie auf dem Rost halten. Ein paar Eier schwupsen dann doch raus, aber das Endergebnis kann sich sehen lassen.



Beim Hiken in Banff
Von Banff nach Revelstocke und weiter nach Vancouver
Am Donnerstag haben wir Banff und somit auch die Rockies verlassen. Der Besuch einer Wolfsstation hat die 380 km lange Fahrt etwas abgeundet und war sehr interessant. Es hat zwar in Strömen geregnet, es hat sich aber gelohnt. Wir haben gelernt was Wölfe für das Gleichgewicht der Natur bedeuten.

Der von meinem Papa angepriesene Nightclub in Revelstoke blieb unentdeckt und am nächsten Morgen gings dann auch schon früh los in Richtung Vancouver. Mit Stau und vielen Stops (shoppen, tanken und danach den Autoschlüssel nicht mehr finden) sind wir um 18:55 Uhr im Hostel in Vancouver angekommen. Problem: bis 19:00 Uhr mussten wir den Mietwagen am anderen Ende von Downtown abgeben. Natürlich haben wir am Vorabend auch nicht richtig gepackt und einfach alles nur so in den Wagen gestopft. Vor dem Hostel also alles raus (4 große Rucksäcke, ca. 10 Tüten mit irgendwas drin, einzelne Schuhe, Angeln, Zelte, Müll usw.) - ganz toll. Das totale Chaos. Tobi und Cör machen sich auf zur Station, Manu war bei der Greyhound station um Tickets für den nächsten Tag klar zu machen und ich stand mit einem riesen Haufen Zeug vor der Hostelrezeption und hab blöd geschaut. Nachdem mir eine Chinesin geholfen hat alles irgendwie in den Aufzug zu stopfen, hab ichs dann geschafft das Zimmer zu beziehen. Wie wir das ganze Zeug dann am Ende mit auf unseren weiteren Trip genommen haben ist mir bis heute schleierhaft.
Von Vancouver nach Port Hardy (Vancouver Island)
Samstag um 4:00 Uhr klingelt der Wecker. Da Manu keine Sitzplatzreservierung für den Greyhound-Bus mehr machen konnte, mussten wir früh da sein um unsere Plätze zu sichern. Um 5:30 Uhr war Abfahrt, also gings bei uns um 4:30 Uhr vom Hostel aus per Taxi zur Busstation. Von der Busstation wieder zurück zum Hostel, da wir eine Tasche mit dem ganzen Essen für den Tag vergessen haben und vom Hostel dann wieder zur Busstation. Wir haben es geschafft. Zwei sind angestanden und zwei sind gefahren. Wieder mal typisch.

10 Stunden Greyhound fahren von Vancouver bis Port Hardy stehen uns bevor (aber wir haben ja Gott sei Dank unser Essen ;-)

Lunchpause irgendwo auf Vancouver Island.

In Port Hardy ist dann nicht wirklich viel los. Mit einem leeren Magen machen wir uns auf zu einem Restaurant welches wir dann auch mit einem großen Umweg (Manu hat die Karte gelesen :-)) erreicht haben. Zu unserem Glück war das Restaurant dann auch noch mit einer geschlossenen Gesellschaft belegt und wir mussten mit noch mehr Hunger wieder zurück zum Ausgangspunkt (diesmal der kürzere Weg). Gegenüber unseres Hostels sind wir dann nach 1,5 Stunden oder so fündig geworden.

Angekommen in Port Hardy.

Von Port Hardy nach Prince Rupert

Am nächsten Tag klingelt um 4:30 Uhr der Wecker, um 5:00 Uhr holt uns der Shuttlebus zur Fähre ab, welche dann um 7:30 Uhr in Richtung Prince Rupert ablegt. Diesmal ohne Rückfahrt zum Hostel. Die 15 Stunden auf der Fähre werden durch Wal- und Delphinbeobachtungen abgerundet. So einen Wal zu sehen ist wirklich ein absolutes Highlight. Für uns etwas ganz besonderes, obwohl sie immer weit weg waren und man auch nicht viel gesehen hat, war die Vorstellung, dass da so ein riesiges Tier rumschwimmt einfach super.



In Prince Rupert haben wir dann doch tatsächlich 2 Tage ohne Reisen vor uns und können auch mal AUSSCHLAFEN. Bevor es ab in die Wildnis geht, wollten wir dann auch nochmal Wäsche waschen, was wir lieber nicht gemacht hätten (oder zumindest hätten wir besser die Farben etwas mehr getrennt). Denn nachdem wir unsere roten Handtücher mit Tobis weißen T-Shirts gewaschen haben, waren diese rosa. Mir ist gleich ganz schlecht geworden. Nachdem sie dann aus dem Trockner kamen waren sie auch noch kürzer als vorher. Da war der Tobi etwas sauer und hatte wirklich fast nix mehr zum anziehen - außer Rosa oder Bauchfrei. Großes Ups!! Kann ja mal passieren... Also gings dann am nächsten Tag zum einkaufen. Bevor es am Donnerstagabend um 20 Uhr auf die Fähre in Richtung Alaska ging haben wir uns bei einem Hike auf dem Butsy Rappits Trail etwas die Beine vertreten.

Wandern auf dem Butzy Rappits Trail in Prince Ruppert.